Beim Roten Zelt handelt es sich um eine Versammlung der Frauen, wie sie seit Urzeiten abgehalt wird. Es liegt in unserer ursprünglichen Natur, als Schwestern zusammenzukommen, uns in einen Kreis zu setzen, einander zuzuhören und beizustehen.

Wir würdigen im Roten Zelt den Aspekt der Zyklischen Natur, die uns Frauen ausmacht. Das bedeutet, dass wir unsere Rhythmen, die in unserer linearen, patriarchalen Welt untergraben werden, bewusst zurück beanspruchen, vor allem die Zeit unserer Menstruation, die uns Frauen seit jeher machtvoll mit der spirituellen Welt verbindet.

Unser Zyklus ist eng verbunden mit der Mondin, ihr ab- und anschwellen bestimmt auch unsere Gezeiten. Die Roten Zelte werden an Voll- und Neumond abgehalten, um die Erinnerung an diese kosmische Verbindung in uns Frauen wachzurufen.

In den Kreisen erzählen wir unsere Geschichten, bekräftigen uns durch Rituale und vor allem erleben wir endlich wieder den heilsamen Zusammenhalt unter Frauen, der uns in Jahrtausenden der Unterdrückung und des Mißtrauens gegeneinander genommen wurde und den wir so dringend brauchen. Denn wenn wir diese Welt wirklich im Sinne eines dauerhaften Friedens verändern und die Heilung der Erde voranbringen wollen, ist es unerlässlich, dass wir Frauen wieder zu unserer Natur und unserer schwesterlichen Verbindung zurückfinden und daran festhalten.

Das Rote Zelt wirkt hierbei wie ein Ankerplatz, an dem wir uns aufladen können mit dem Rückhalt unseres weiblichen Stammes und mit dem Gefühl, so wie wir sind, genau richtig und heilbringend zu sein für diese Welt.